Rinder-News

„Wat’n Rind!“

05-07-2022

„Wat’n Rind!“

Mit einem dediziert regionalen Markenprogramm belebt Vion in Bad Bramstedt die Renaissance der Färse und ermutigt Landwirte über ein Bonusprogramm zur Teilnahme.

Mastbullen und Jungrinder, Kühe und Ochsen und zunehmend auch wieder Kälber – für praktisch jedes Rindvieh gibt es einen Markt. Anders als der Schweinefleischkonsum in Deutschland, blieb der Rindfleischverzehr 2021 laut Deutschem Raiffeisenverband (DRV) sogar weitgehend stabil. Aber ausgerechnet Färsen? Zu langsam im Wachstum und der Tageszunahme, am Ende des Tages ein vergleichsweise geringeres Schlachtgewicht und bis dahin ein ständiger Appetit auf Grassilage, Getreideschrot und Mineralfutter. Pascal Keppler, Geschäftsführer des Vion-Standorts in Bad Bramstedt, kennt die Vorurteile, die vielen Rinderhaltern die Färsenmast nicht rentabel genug erscheinen lassen. Doch für den Vion-Manager „liegt gerade darin die Chance, die Färse endlich aus ihrem ‚Dornröschenschlaf‘ aufzuwecken. Denn die begrenzte Menge auf dem Markt und natürlich sein einzigartiger Geschmack machen Rindfleisch von der Färse zu einem heiß begehrten Produkt”. Besonders bei Feinschmeckern. Erst durch das langsamere Wachstum bilden Färsen sehr ausgeprägte und gleichzeitig besonders feine Fetteinlagerungen. „Diese Marmorierung”, so Keppler, von Haus aus Lebensmitteltechnologe, „macht ihr Fleisch aromatischer, zarter und saftiger als jedes andere Rindfleisch. Der Geschmacksträger Fett kann besser wirken, da er bestens im Muskelfleisch verteilt ist”.

Gehobenes Programm mit anfangs 50 Tieren pro Woche

Auf Basis dieser Eigenschaften baut Vion in Bad Bramstedt ab sofort ein Markenprogramm auf, das unter dem Namen “Wat’n Rind” ausgesuchte Partner im gehobenen Einzelhandel und des Gastro- und Foodservice der Region beliefern wird. „Als eingetragene Marke ist der Name dabei praktisch schon Programm”, so Pascal Keppler. Denn gesucht werden nur Mäster aus Schleswig-Holstein sowie den Grenzregionen von Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Niedersachsen, die den Schlachtbetrieb in Bad Bramstedt mit Färsen der Handelsklassen E/U/R sowie den Fettstufen 2+/3 und 4 beliefern können.

Die anfangs 50 Tiere pro Woche sollten nicht älter als 28 Monate sein, zwischen 280 und 380 kg wiegen und werden über ein Bonussystem abgerechnet. Dabei erfolgt die Verzielung nach Fettfarbe (hell/weiß), Fleischfarbe (hellrot) und etwa der kompletten Fettabdeckung auf dem Roastbeef an der Tierkörperwaage. Auf diesem Weg in seiner herausragenden Qualität ausgezeichnet bekommt jedes Produkt von der Knochenware bis zum Flanksteak, Schildstück oder Entrecôte ein Schmucketikett als Anhänger bzw. Aufkleber zur Verpackung. Und das macht “Wat’n Rind” auch als Marke sichtbar.

Eigenmarke von Vion Bad Bramstedt als Alleinstellunsmerkmal

„Mit der Marke ‘Wat’n Rind’ bietet Vion Bad Bramstedt eine innovative Möglichkeit, Schleswig-Holsteiner Premium-Rindfleisch von der deutschen Färse in einer geschlossenen Lieferkette zu vermarkten”, erklärt David De Camp, COO der Business Unit Beef von Vion. „So gewährleisten gerade regionale Ketten unter Einbeziehung örtlicher Landwirte die Balance einer nachfrageorientierten Lebensmittelproduktion und tragen dem zunehmenden Nachhaltigkeitsbewusstsein unserer B2B-Kunden und der Verbraucher Rechnung”.
Einer der ersten Landwirte der Region, die von Anfang an bei ‘Wat’n Rind’ dabei sein wollen, ist Marten Friedrichsen von der NFZ-Erzeugergemeinschaft aus Stadum, Kreis Nordfriesland. „Dass ausgerechnet die Färse in der Großviehhaltung ein Mauerblümchendasein fristet, ist betriebswirtschaftlich ein Fehler”, so der Landwirt, der den Vion-Schlachthof in Bad Bramstedt seit Jahren mit seinen Tieren beliefert. Für ihn liegt „das Potenzial von Färsenfleisch ganz gezielt in der Nische – einer hoch interessanten Sparte von Gourmets, die wirklich was von Fleisch verstehen und wissen, dass Färsenfleisch für einen bemerkenswerten Genuss steht“.